Stimmen von Erdfest-Feiernden

  • Es war eine starke Erfahrung, wie Menschen, die einander bis dahin nicht kannten, das Verbundensein spüren und ausdrücken. Toll war auch das Wissen um all die anderen Erdfeste. Das macht Mut. 

    Matthias Hüfken, Bunter Hof Friedmannsdorf, Thüringen
  • Alles in allem: ein gelungenes Fest, eine schöne Feier – für die Kinder egal welchen Alters – für das gesunde Leben miteinander in Hafenpreppach: Erdkinder! Noch nach einer Woche erhalte ich sehr freudige Resonanz darauf. 

    Elke Meyer, Erdfest mit dem Landratsamt Hafenpreppach
  • Beim Erdfest kam mir in den Sinn, dass die Erde nicht denkt, aber Bewusstsein hat. Ja, was heißt das nun im Alltag – das werde ich bis zum nächsten Jahr erforschen. Das Schönste am Erdfest war für mich – keine Verpflichtungen, nicht noch ein Event. So hatte ich wunderbarerweise Zeit. Wenn Zeit ist, geschieht immer was, ohne Aufwand, einfach so. Das Leben lebt einen, die Erde lebt sich und lebt mich. Das Erdfest ist ein Zeitfenster. Diese Initiative hat uns Zeit geschenkt, allen, die mitgemacht haben. Zeit lässt sich schaffen – ein großes Geheimnis. 

    Edelgard Stadler, erstes Erdfest in Ungarn
  • Die Erde ist uns ins Bewusstsein gerückt – als ein Zuhause, das uns Wurzeln, Bodenfestigkeit, aber auch zahlreiche Möglichkeiten bietet, uns auf ihr zu verwirklichen, ob in erdverbundenen Berufen, im Stillsein in der Natur, im eigenen Garten, oder auch im Versuch des gemeinschaftlichen Gärtnerns wie in unserem Mehrgenerationen-Garten der geteilten Verantwortung. 

    Christina Egerter, Interkulturelles Mehrgenerationenhaus Heidelberg
  • Mir scheint, dass Menschen, die der Idee eines Erdfestes nahestehen, in hohem Maße gemeinschaftsfähig sind, und das ist im Nachgang des Festes, neben dem großen Interesse für unser naturnahes Gärtnern, das wirklich Berührende.

    Irene Lang-Reeves, Natur im Garten in Gauting an der Würm
  • Vielen Dank für das Lancieren dieser Initiative. Mich hat sie sofort angesprochen, und ich bin sehr dankbar, dass es sie gibt. Das Erdfest bei uns war ein großer »Erfolg« – es war, bunt, berührend und tief. 

    NaturRituale & Feste, die auf tiefer Ebene berühren, wirken lange nach. Sie schaffen Verbindung, Vertrauen und ein Gefühl, eingebettet zu sein. 

    Wenn viele verschiedene Menschen bei der Mitgestaltung des Festes eingebunden werden, wird das Fest bunt und vielseitig getragen, viele Menschen fühlen sich zugehörig und können das Ihre dazu beitragen. Berührt zu sein ist Balsam für die Seele, heilt uns und die Erde. Das WAS ist nicht entscheidend, sondern das WIE! Treten wir in Beziehung, denn wenn wir in Beziehung sind, werden wir niemandem schaden. 

    Habe mich entschieden, Bilder ohne Menschen zu senden, da ich nicht alle um Erlaubnis fragen konnte. Es waren bis zu 70 Menschen beim Fest mit dabei :) 

    Janina Wyss, Sommer-Erden-Fest St.Jodel, Schweiz
  • Die Verbundenheit mit anderen Initiativträger*innen, die am selben Wochenende ein Erdfest feiern, ist enorm wichtig und hat dem Zusammensein einen würdigen Rahmen verliehen. Es war nicht mehr ein einsames Verweilen in der Natur, sondern das Bewusstsein: Da sind andere, die suchen ebenfalls eine Lösung aus der Misere, in der wir alle, inklusive Natur und Erde stecken. Das tut richtig gut! 

    Birgit Weidmann, Kunstverein Neuwagenmühle e.V.
  • Unser erstes Erdfest war so bewegend, dass es zum festen Feiertag unseres Elbehof-Projekts werden wird. Ein Tag der Erdung, mit wem auch immer, macht Mut und verbreitet eine Stimmung des friedlichen Wandels. 

    Norbert Krebber, VITOS e.V.
  • Ein positiver Effekt unseres Erdfests war die Möglichkeit, die neu gegründete Initiative »ESSBARES NÜRTINGEN« bekannt zu machen und neue Unterstützer*innen zu finden. Idee ist es, in der Nürtinger Innenstadt möglichst viele Anpflanzungen essbarer Pflanzen anzulegen und die Stadtverwaltung für das Konzept zu begeistern. Damit würde sich durch das Erdfest ein nachhaltiger Effekt für Nürtingen ergeben. Wir hoffen, die wunderbare ERDFEST-Initiative geht weiter. 

    Andreas Mayer-Brennenstuhl, noch-nicht-Institut
  • Das Erdfest als Erinnerung an den Ursprung des Lebens, der unverfügbar bleibt und uns als unverdiente Gabe entgegenkommt, wurde uns auf diesem Weg zu einer Inspiration für eine persönliche und zugleich spirituelle Auseinandersetzung mit dem eigenen Leben und der Frage nach der Lebendigkeit desselben. 

    Heike Kirchhoff, Ev. Kirchengemeinde Uckerath
  • Es beflügelt mich sehr, dass wir trotz räumlicher Entfernung und unterschiedlichen Schwerpunkten über das Erdfest ein kreatives Miteinander praktizieren können. 

    Majanne Behrens, Wendländisches Erdfest der Tiere
  • Das Besondere an unserem Erdfest war, dass sich alle berühren ließen. Berühren von etwas Größerem, etwas Lebendigem, etwas, mit dem jede*r von uns zu tun hat. Etwas, mit dem wir in Kontakt stehen und was uns Anbindung und Kraft verleiht, wenn wir es in unser Leben einladen: die Natur. Heutzutage, wo technische Geräte und deren Bedienung einen immer größeren Teil unserer Zeit beanspruchen, ist das nichts Alltägliches mehr. Neugierig sein auf das, was unmittelbar vor unserer Haustür liegt und entdeckt werden mag, das Kleine, eher Unscheinbare, für das es einen Zugang braucht, der vielfach bereits verlernt oder gar nicht erst gelernt wurde und damit verbundene Identitätsbildung und Sinnstiftung – das braucht es derzeit besonders. 

    Leonie Rhode, Grün Berlin gGmbH
  • Wir werden natürlich das Thema durch das Jahr tragen und, beflügelt von den ersten Erlebnissen, sehen, welche weiteren, ko-kreativen Spielräume sich auftun ... Bei all dem begleitet uns ein Ausspruch Gertrud von le Forts: »Der Mensch muss Erde unter seinen Füßen haben, sonst verdorrt ihm das Herz.« 

    Anette Liedke, Jakob-Moreno-Schule
  • Dank, Achtung und Respekt, Zuneigung eigentlich auch zeichnen den Gedanken dieses neuen Festes aus. Und alles gehört dazu: Erde, Bäume, Tiere und Menschen – »jeder Teil dieser Erde ist unserem Volk heilig«, so die Indianer. 

    Dieser Dank steht der unendlichen Arroganz, Überheblichkeit des Menschen und der Ausbeutung der Erde entgegen. Praktische und politische Maßnahmen sind gut und notwendig, aber vielleicht bedürfen wir auch der spirituellen Sorgfalt gegenüber dem, was uns Tag für Tag nährt, erhält und trägt. Ein gutes Fest, das wir da erstmals begangen haben. 

    Peter Henze, Land & Kunst e.V.
  • Für mich, und wie ich auch von etlichen anderen hörte, war es wichtig zu wissen, dass wir mit unserem Fest verbunden waren mit vielen anderen Erdfesten an diesem Wochenende. Damit waren wir Teil eines gemeinsamen Feldes, eines größeren DANKE. Die von Freude und Dankbarkeit erfüllte, festliche Sommerstimmung auf der Ackerwiese unseres Gemüsehofes war so beglückend. 

    Andrea Kraus, Solidarische Landwirtschaft Schinkeler Höfe
  • Das Erdfest beschränkte sich für mich auf keinen Fall auf das Erleben der drei Tage und den Ort Dockweiler. Es war und ist weitaus mehr. Schon Wochen vorher waren wir acht Frauen und unsere Helfer im intensiven Kontakt und haben tatkräftig miteinander angepackt. Auch nach den Festtagen klingen die Musik, das Knacken der Abendlagerfeuer und innere und äußere Prozesse nach. Noch heute liegt ein Erdfesthauch in der Luft und ist in meinem Alltag zu spüren, wenn ich die Wirkorte und die »Wirkstatt Dockweiler« besuche. Die Erdfestgedanken verlebendigen sich – nicht zuletzt mit Transition Vulkaneifel, was durch das Erdfest einen starken Impuls erhalten hat. In tiefer Verbundenheit mit allen Mitwirkenden und Besucher*innen. Wie gut, dass es diese Initiative gibt. 

    Nadine Conrad, Wirkstatt Dockweiler, Eifel
  • Ich finde es total schön, wie selbstverständlich es sich angefühlt hat, ein Erdfest zu feiern. Zusammenzukommen und gemeinsam der Erde zu danken, in kurzer Stille und durch genussvolles Essen ist einfach dran – und nicht etwa als »geheimes Ritual für Eingeweihte«. Während es so normal erschien, das zu tun, ist und bleibt die Tatsache, dass wir auf diesem wunderbaren Planeten leben, absolut staunenswert. Und ist nicht auch zu danken immer etwas Besonderes? Bei all dem bedurfte es keiner großen Erklärung, warum wir feiern. Wie bemerkenswert, diese Selbstverständlichkeit des Danke-Sagens im Rahmen des Erdfests. 

    Aber was feiern wir da eigentlich wirklich? Erde sein. Was heißt das? Der Kern dessen ist für mich die Gemeinsamkeit. Nicht nur zu fühlen »ich bin Erde«, sondern hin zu finden zum »wir sind Erde«. Erde ist nur gemeinsam möglich. Wir sind alle miteinander verbunden. Verbunden über die Luft, den Boden, das Wasser, die Energie der Sonne. Über das, was wir hier gemeinsam mit allem, was lebendig ist, schaffen. Diese Verbindung ist für mich die Erde. Und auch die Quelle einer tief sprudelnden Lebendigkeit. 

    Kristian Lampen, Solidarische Landwirtschaft Hof EmsAuen
  • Irgendwie fühlte es sich so an, als würden wir einen neuen Feiertag einführen, auf den viele lange gewartet haben, ohne zu wissen, was ihnen »fehlte«. Was ist das für ein diffuses Bedürfnis, die Natur und uns als Teil der Natur gemeinsam mit anderen zu feiern? Wir haben es noch nicht ganz gefunden, sind aber schon einen großen Schritt weitergekommen. 

    Carolin Schiml, Verein für junge Kunst & Kultur Weiden e.V. (Rio-Raum)

    Bewusst sein – Antworten geben auf den Zustand der Welt

    Die erdfest-Initiative endet, es leben die Erdfeste! 

    Das Ankündigen der Erdfeste 2025 ist ab sofort möglich und zwar auf der Erdfeste-Seite der IG Gesunder Boden e. V.!

    Mit dem neuen Träger IG gesunder Boden e. V. wechselt die Erdfest-Idee, zumindest von außen betrachtet, die Welten: Wurde sie in ihren ersten 7 Jahren aus einem künstlerisch-kulturell geprägten Feld heraus gehütet, geschieht dies nun aus einem eher pragmatischen, land- und forstwirtschaftlich, unternehmerisch, wissenschaftlich geprägten Feld. Zwei Welten, die denkbar unterschiedlich sind. Wie – und warum – soll das zusammengehen? 

    Weil es hier unter allem Trennenden eine geteilte Wertehaltung gibt – eine geteilte Liebe zum Lebendigen, zur Erde als Boden wie als Planet. Und weil unser aller Engagement umso wirksamer wird, je besser es gelingt, jenseits oder vielmehr unter dem Trennenden, auch dem scheinbar Gegensätzlichen unsere Werteverwandtschaft zu erkennen. Wo werteverwandte Akteure sich im Dienst des Lebendigen in Vielfalt verbinden, kann die Welt neu erblühen.

    Wir vom bisherigen Kernteam freuen uns schon, euch, die ihr teilweise seit vielen Jahren mit der Erdfest-Idee verbunden seid, mit euren zukünftigen Erdfesten auf der neu geschaffenen Erdfeste-Seite der IG Gesunder Boden wiederzusehen. 

    Kurzer Blick zurück: 2018 riefen die Kulturwissenschaftlerin Hildegard Kurt und der Philosoph Andreas Weber mit Unterstützung des Bundesamts für Naturschutz die erdfest-Initiative ins Leben. Sie handelte davon, mit alljährlich im Frühsommer an vielen Orten zeitgleich begangenen Erdfesten politischem und aktivistischem Engagement eine noch kaum erschlossene Ressource an die Seite: das Feiern der Erde – als Boden wie als Planet. Dies schenkt Kraft und inspiriert zu regenerativen Lebens- und Wirtschaftsweisen.

    Aus den Erdfesten ist ein Gemeingut, ein neues Kulturgut entstanden. Damit dieses sein Potenzial über die nächsten 20, 30 Jahre weiter entfalten kann, erscheint es uns ratsam, nun den Staffelstab der Trägerschaft vom und.Institut e. V. an die ebenfalls gemeinnützige IG gesunder Boden e. V. weiterzugeben. 

    Wir empfinden großen Respekt und Dank für euch alle – für eure Treue, euren Enthusiasmus, eure Kreativität und Inspirationskraft. Mögen die Erdfeste in den kommenden Jahren noch kraftvoller zu einem neuen, von Demut und Wertschätzung geprägten Miteinander mit unserer wundervollen, zutiefst verwundeten Erde beitragen.

    Mit herzlichem, erdverbundenem Gruß vom bisherigen Kernteam,
    Sarah, Hildegard und Rainer

    Institutionelle Partner bis 2024 - das erdfest-Fundament