WaldKlang – Caroline Knöbl und Christina Troeger, Hessen
Im Nachhinein dachte ich: Wir haben eigentlich gar nichts explizit mit dem Wald, dem Ort, den Bäumen gemacht, also, was war hier unser Erdfest?
Ja da war ein Lauschen in polyrhythmischem Spiel, das wir entdeckten und erforschten. Ich bemerke hier oft, wie dies in meine Strukturen, in denen ich denke und wahrnehme, hineingreift – es macht etwas »locker«, bringt etwas in mir, das immer gleich sein möchte, »durcheinander«, im positiven Sinne. Das ist durchaus »Arbeit«, auch wenn es Spaß macht. Man muss sich richtig gut sammeln, und oft entgleitet mir der Fokus, dann bin ich raus … aus dem rhythmischen Gewebe, das da entsteht. Bevor dies passiert, war: Ich höre es nicht mehr … dann flieg ich raus. Interessant ist, man darf sich nicht festhalten wollen, um es nur ja hinzukriegen. Eher das Gegenteil, eher...es lassen. Es geht am sichersten, wenn ich »groß h ö r e«. Und nicht w i l l . Wir kamen also beide sehr ins Lauschen – auch da, wo wir – unserer Kunst der Improvisation verpflichtet – uns hörend zueinander hin tasten, im freien Spiel, und dem folgen, was sich zeigt.
Diese Bewegung – lauschen auf etwas noch Unbekanntes – verbinde ich sehr mit dem, was jetzt im Raum ist. Und mit dem Nicht-Wissen, wie Veränderungen sich bilden werden. So erlebe ich, dass ich, fast unbemerkt, in dieser Kunst etwas »trainiere«, was ich dann andernorts zu anderer Zeit auch brauchen werde … ein Offen-Sein und Wach-Sein. In diesem Sinne: So war unser Erdfest.
Caroline Knöbl
Wer steht hinter diesem Erdfest?
64283 Darmstadt
Deutschland