NaturHeilRaum St. Andrä Wördern (A)
Wie schön, dass in dieser dichten Zeit vor den Sommerferien so viele Menschen dabei waren, um die Erde auf so bunte und vielfältige Weise zu feiern. Dieses Fest hat uns mehr zu Gefährt*innen der Erde wachsen lassen. »Der Erde eine Stimme geben« war das Motto und gleichsam der rote Faden durch die Erdfest-Tage im NaturHeilRaum.
Welche Erfahrung oder Einsicht erscheint bedeutsam?
• Das Erdfest hat sich als Forschungsfeld gezeigt. Besonders die »Konferenz des Lebendigen«, bei der wir in die Rollen von Mitlebewesen geschlüpft sind und ihnen eine Stimme verliehen haben, birgt viel Potential zur Vertiefung.
• Geschichten über Begegnungen mit der mehr als menschlichen Welt waren dabei Kleinode auf dem Weg zu einem neuen Narrativ über die Beziehung zu unseren Geschwistern. Diese Geschichten entflammten Herzen, wenn sie auf dem Boden authentischen Erlebens gewachsen sind.
• Der Gedanke, andere Lebewesen, welcher Art sie auch sein mögen, als Geschwister wahrzunehmen, wirkte bewusstseinserweiternd und beziehungsstiftend.
• Es hat einige Lieder gegeben, die wie eine Gemeinsame Schwingung immer wieder aufgetaucht und abgeklungen sind. Wie schön, singende Menschen im Kreis zu haben.
• Die Gelegenheiten wahrzunehmen um Danke zu sagen.
• Die Gaben, die da aus der Verbundenheit geschenkt wurden, sind hilfreich für den weiteren Weg. Es fühlte sich kraftvoll und passend an, zum Geben aus der Dankbarkeit einzuladen.
• Den kleine Wald, den wir im Frühjahr gepflanzt haben, in das Erdfest Feld hereinzunehmen war eine bestärkende Erfahrung. Das hat es leichter gemacht, auch »Außenstehende« einzuladen.
Innere und äußere Schwierigkeiten
• Die letzte Juniwoche ist sehr dicht. Viele potentielle Teilnehmer*innen haben da nicht mehr viel Ressourcen.
Was halten wir für wichtig im Blick auf das nächste Jahr?
• Während des Jahres den Forscher*innengeist lebendig bewahren – speziell in Bezug auf die Konferenz des Lebens (Joana Macy). Vielleicht eine »Übungsgruppe«
• Schön, wenn es im nächsten Jahr gelingt, den »Ulmentanz« zu tanzen und wir bis dahin den Text und die Melodie gelernt haben.
Noch ein paar Impressionen
Der Beginn des heurigen Erdfestes im und um den Naturheilraum führte uns in diesem Jahr in den kleinen Mischwald, den wir im Frühling mit lebhafter Beteiligung vieler Bürger*innen gepflanzt haben, und wo sich heute zwischen Waldreben und Hopfen die Bäumchen zum Licht drängen. Zur Einstimmung des Wald-Pflegens teilten wir die Worte von Häuptling Seattle und ließen Ausschnitte aus seiner Rede für die Verbundenheit mit der Erde lebendig werden.
Am Abend, nach einem heißen Werkeltag, der Singkreis mit Nicola. Die Lieder klangen von den Hängen des NaturHeilRaumes weit in das Tullner Feld hinein.
Der Mittwoch schenkte uns eine bewegende und nachklingende Begegnung zur Erde und zu manchen Mitlebewesen. Irma hielt den Raum für das »Flirten mit der Erde« mittels der Authentic Movement Methode.
Am Nachmittag dieses Tages dann, inspiriert durch Joana Macy und moderiert durch Katya und Irma, sind wir in die Rolle ausgewählter Lebewesen aus unserer Umgebung geschlüpft. In kleinen Schritten haben wir uns diesen Wesen angenähert, gehorcht, ob wir willkommen sind, nachgespürt, wo sich Resonanz und Einverständnis zeigen, um uns dann mit Körperbemalung, Maske und innerer Verbundenheit in diese Mitlebewesen zu verwandeln.
In der dann anschließenden »Konferenz des Lebens« spielten wir damit, die Stimmen unserer Mitlebewesen zum Klingen zu bringen und dem Biber, dem Johanniskraut, dem Dachs und vielen anderen zu lauschen und zu hören, was sie uns, ihren Welten nehmenden Geschwistern zu sagen haben. Spielerisch, bunt, bewegend und durchaus erschütternd, diese neue Erfahrung des Verbundenseins.
Am Donnerstag dann »Interconnected«. Das sanfte und innige Erforschen der Beziehung zwischen unserem Körper und seinen kleinen Bewegungen in Verbindung mit der Erde und ihren zarten Bewegungen mit Feldenkrais und Authentic Movement Impulsen.
Der Freitagnachmittag war Geschichten, Märchen und Erzählungen gewidmet. Viele Kinder waren dabei und lauschten den lebensvollen Abenteuern.
Am Samstag letztlich unser Kartoffel Fest als erdiger und nährender Abschluss für alle, mit guten Gesprächen und Austausch über die reichen Erfahrungen der Erdfesttage.
Was nachklingt ist eine Große Dankbarkeit für die erdfest-Initiative. Das Glück, miteinander verbunden zu sein und die Hoffnung, dass aus dieser Bewegung ein neues Narrativ im Umgang miteinander und mit der Erde entsteht.
Folgert Duit
Natur
Wer steht hinter diesem Erdfest?
Ristlweg 2
3423 St. Andrä - Wördern
Österreich