Seit Anfang 2023 gibt es den Thementag »Wie werden wir erdfest?« (PDF). Durchgeführt in Kooperation mit Einrichtungen schulischer und universitärer Bildung vermittelt er
- transdisziplinär neue Erkenntnisse zur bio-physischen Lage der Erde und einem Zukunft stiftenden Verhältnis zu ihr
- Methoden ko-kreativer Kommunikation
- Inspiration zu eigenem kreativem Handeln für den notwendigen Wandel.
Indem dieser Thementag nicht allein Wissen und Argumente an die Hand gibt, sondern auch ermutigt und inspiriert, fördert er eine konstruktive Lebenshaltung für zivilgesellschaftliches Engagement. Er hilft, der allerorts wachsenden Zukunftsangst angesichts umfassender ökologischer Degradierungen mit einem begründbaren Vertrauen in die eigene Selbstwirksamkeit zu begegnen.
Das Gesamtkonzept des Thementags beruht auf dem seit und mit Joseph Beuys erweiterten Verständnis von Kunst. Die konkrete Ausgestaltung variiert je nach Ausrichtung des kooperierenden Bildungsträgers (Kunst, Gesellschaftswissenschaften, Naturpädagogik, kulturelle Bildung ...).
Gefördert von der GLS Treuhand und der Selbach-Umwelt-Stiftung gab es Thementage bislang überwiegend im Bereich der (Jugend-)Kunstschulen: mit der Kunstschule Zinnober in Papenburg und der Kunstschule Lingen (Februar 2023), der Jugendkunstschule Aber Hallo e.V. in Alsdorf und der Jugendkunstschule Bleiberger Fabrik in Aachen (April 2023) sowie den Jugendkunstschulen Biberach und Stuttgart (Mai 2023), Letzteres als Kooperation mit dem Landesverband der Kunstschulen Baden-Württemberg. Bei all diesen Durchführungen handelte es sich um Fortbildungen für Multiplikator*innen – Kunstschuldozent*innen und Kulturschaffende. Im November 2023 folgte ein Thementag mit der CVJM-Hochschule Kassel.
Referentin ist Dr. Hildegard Kurt, Kulturwissenschaftlerin, Autorin, Mitinitiatorin der erdfest-Initiative und praktisch auf dem Feld des Erweiterten Kunstbegriffs (nach Joseph Beuys) tätig. Kontakt: hildegard.kurt@erdfest.org
Stimmen von Teilnehmenden:
»Die ästhetischen Strategien fand ich sehr hilfreich. Ich habe mir vorgenommen, das Schweigen und Zuhören bewusst zu üben, denn wenn man einander nicht wirklich zuhört, kann man sich auch nicht verstehen. Auch Resonanz zu geben, ohne dabei Ratschläge zu erteilen, erscheint mir sehr wichtig. Ich arbeite nicht nur in der Kunstschule, sondern auch in der Grundschule, und dort ist man geneigt, viel zu häufig Ratschläge zu geben. Vielleicht gelingt es mir zunehmend, den Fokus auf die Resonanz zu legen.« Monika Schendzielorz
»Ich habe mitgenommen, wie entscheidend es für den Wandel ist, immer wieder Räume zu öffnen: im Innen (`inneres Atelier´), wie im Außen (`Atelier zwischen den Menschen´). Es war beeindruckend zu erleben, wie einfach und dennoch ungemein wirksam die vermittelten ästhetischen Praktiken sind, wie sie uns in eine geteilte Präsenz brachten. Auch möchte ich mich immer wieder daran erinnern, dass wir uns derzeit, wie Joanna Macy es ausdrückt, in der aufregendsten Epoche der Menschheitsgeschichte befinden. Und wir können das, was ist, mitgestalten!« Petra Wendholz, Leiterin Kunstschule Zinnober, Papenburg