Kunstschule Zinnober der Stadt Papenburg

Unser diesjähriges Erdfest fand im Rahmen unseres Projektes Planet Erde – halten und zeitgleich mit der Kunstschule Lingen statt. Die Runde der Teilnehmenden war bei sengender Hitze kleiner als erwartet. Nach dem Überwinden meiner Enttäuschung darüber entfaltete sich auf unserem Erdfest im Stadtpark wie erhofft eine berührende, sich mit-teilende und in die Tiefe gehende Begegnungsqualität. Denn obwohl wir uns alle bereits aus verschiedenen Kunstschulkontexten kennen, öffnete der Prozess des »Erdforums« eine weitere Ebene der Kommunikation und des Zuhörens für uns. Auf meine abschließende Frage, ob es sinnvoll wäre diesen Prozess öfters zu wiederholen, antworteten alle zustimmend.

Die Vorbereitungsphase bot mir eine Gelegenheit, die vier Phasen des Erdforums anhand des Buches Die rote Blume von Shelley Sacks und Hildegard Kurt mit einer Dozentin noch einmal zu studieren und wirklich intensiv zu verinnerlichen. Das war eine große Bereicherung für uns beide. Eine weitere Dozentin hatte sich um das Nähen zweier Erdforumstücher (aus recyceltem Nesselstoff) gekümmert, die dann in einem Ritual vorab mit Olivenöl getränkt worden waren.

Ein anderer Dozent kümmerte sich um die Logistik des »Bewussten Buffets«, ein weiterer um die Formulierung der Einladung. Von daher war es eine wunderbare Zusammenarbeit, die dem Charakter des Erdfestes schon in der Vorbereitung entsprach.

Der kleine, von der Erd-Charta gestiftete Hainbuchensetzling wurde in die Obhut eines Dozenten gegeben, der sich in seinem Dorf aktiv beim Nabu engagiert und einen schönen Platz dafür auswählte. Die Samentütchen wurden verteilt an die Anwesenden und ein Großteil ist in der Kunstschule geblieben. Die Idee dahinter ist, damit Inspiration für Patenschaften für die Baumscheiben der unter der Hitze leidenden Rotbuchen auf dem Platz vor der Kunstschule zu geben und die Samen dann in den Kursen zu verteilen.

Petra Wendholz, Leiterin der Kunstschule Zinnober