Einladung zu einem »NICHTS«

Ein schon im Juni wieder mit Festen, Märkten, Musikveranstaltungen, Schützenfesten und »endlich wieder feiern«-Rufen gefüllter Kalender riet uns, unser Erdfest 2022 erst im Juli zu begehen. Warum auch nicht, könnte und sollte Gaia täglich geehrt werden.

Es war natürlich auch eine beabsichtigte kleine Provokation, eine Einladung zu »NICHTS« vor Tagen in Arbste: angesichts des überall wieder ersehnten »normal«. Kein kulturelles Angebot, keine Verköstigung und auch nur eine beschränkte Werbung über die hauseigene »Arbster Depesche«, nur der Hof … die Tiere … und die Stille luden zum Sein auf den Hof. Und es war auch nur eine überschaubare Zahl von Besucher*innen, die sich trauten, dieser Einladung zu folgen. Sie allerdings genossen die Stille, fühlten sich »wieder mal angekommen« und blieben meist länger als beabsichtigt. Schauen, Lauschen und Gespräche bestimmten den Nachmittag, bevor sich am Abend wieder dröhnende Bässe aus naheliegenden »Feierlichkeiten« Gehör verschafften. Für Land & Kunst bedeutet Kultur in dieser Zeit, still und kreativ aktiv zugleich, unserer Lebensweise nachzuspüren und nachzudenken über einen Einklang unseres Lebens mit diesem Planeten.

Der Tag war so auf besondere Weise gelungen, gleichwohl: Es dauert anscheinend noch eine Weile, bis wir die Zusammenhänge von Krieg, Corona und Klimakatastrophe verstehen  … Es liegt nahe, dass wir die Einladung zu einem »NICHTS« zu gegebener Zeit wiederholen … Gedanken und Visionen sollen sich derweil fortsetzen in einem Netzwerk ÄNDERN LEBEN, das wir aufbauen … mal Leben und Wandel ganz einfach von unten, aus dem Herzen aller Einzelnen zu betrachten.

Peter und Vera Henze