Bildungszentrum für Familie, Umwelt und Kultur am Kloster Roggenburg, Roggenburg

In der Fülle sein – Sommerfeeling an Sommersonnwend: Unter diesem Motto fanden sich am 21. Juni nachmittags elf Frauen unterschiedlichen Alters für eine FrauenZeit in der Natur und das Erdfest ein. Wir gingen gemeinsam der Frage nach, was Schönheit, Fülle und Lebendigkeit für die Teilnehmerinnen bedeutet. Dazu gab es die Aufgabe, sich einen Platz in der Natur zu suchen, der einen ruft oder besonderes anzieht und dort für einige Zeit zu verweilen. Die Kommunikation mit den Naturwesen dort gelingt durch ein Öffnen aller Sinne, eine bewusste Präsenz und die Verbindung mit der Herzenskraft. Kannst du die Schönheit und Fülle dieses Ortes spüren? Vor der Rückkehr galt es irgendetwas so zu verändern, dass der Platz noch harmonischer oder schöner wird. Dies folgt der Intention, immer auch selbst etwas zu einem solchen Austausch beizutragen, etwas zu geben und nicht nur zu nehmen.

Das Gestalten einer Blütenkarte aus den Schätzen der sommerlichen Natur brachte dann einen Flow in die Gruppe, der lange anhielt. Aufgrund von Gewittern konnten wir nur den ersten Teil des Nachmittags draußen sein. Annehmen hieß die Devise, auch wenn Feuer machen nicht mehr möglich war. Wir verbanden uns mit den Pflanzen und Tieren des Sommers wie Johanniskraut, Rose oder Schmetterling und spürten nach, welche Energie und Botschaft sie für uns bereithielten. Eine Pflanzenreise zur Erzengelwurz ließ uns noch tiefer das Wesen dieser Sommerpflanze spüren. Der Wandlungszyklus des Schmetterlings, der immer wieder einlädt, auch die Abläufe der Transformation in unserer Zeit besser zu begreifen, ließ uns alle staunen und dankbar werden aufgrund der Schönheit und Ordnung in der Natur. Gemeinsam stellten wir dann ein feines Rosenöl her, das uns den Duft der Sommerfülle auf unserer Haut auch in der dunkleren Zeit schenkt und unser FrauSein behutsam fördert. Kreativ und intuitiv wurden Gläser verziert, Bänder geflochten und Blumen geklebt, um das Gefäß für das Rosenöl zu gestalten und auch die eigene Schönheit zu unterstreichen. Eine bunte Rosengeschichte rundete alles ab.

Nach zweieinhalb Stunden schlossen wir diesen Kreis mit Dankbarkeit und der Gewissheit, dass Schönheit und Fülle in der Natur überall zu finden sind, wenn frau sich öffnet für diese andere Welt, die immer da ist.

Christine Wiedemann