ERDFEST-Dialogprozess II

Journalismus-Student*innen bei ihrem Erdfest 2018 im Internationalen Waldkunst Zentrum in Darmstadt. Foto: Andreas Kelm
Zum Naturbewusstsein 18- bis 29-Jähriger
mit Prof. Torsten Schäfer und dem Projekt Grüner Journalismus der Hochschule Darmstadt
Wie nicht zuletzt die BfN-Naturbewusstseinsstudie 2015 zeigt, schwindet in der Generation der unter 30-Jährigen ganz elementares Naturwissen. Belege hierfür liefert auch der 7. Jugendreport 2016, erstellt vom Fachgebiet Natursoziologie der Universität Köln. So etwa gaben auf die Frage, in welcher Himmelsrichtung die Sonne aufgeht, mehr als zwei Drittel der Befragten nicht die richtige Antwort. 2010 lag die Quote richtiger Antworten noch bei 59 Prozent. Im Zuge inzwischen allgegenwärtiger digitaler Kommunikation und Unterhaltung richte die Aufmerksamkeit sich, so der Jugendreport, zunehmend nicht mehr nach oben und hinaus in die natürliche Mitwelt, sondern nach unten auf technische Geräte.
Hier ein Beitrag dazu im Darmstädter Echo vom 25. Juni 2018.

Impression aus einer Lebendigkeitswerkstatt mit den Studierenden im Oktober 2018. Torsten Schäfer: »Die ERDFEST-Initiative war für die Motivation der Studierenden wichtig, da sie mit ihr das Gefühl hatten, in einem prominenten institutionellen Rahmen zu arbeiten, der eine gewisse Beachtung verspricht.« Foto: Torsten Schäfer
Mit welchen kreativen Strategien lässt sich das Naturbewusstsein junger Erwachsener vertiefen?
Dieser Frage ging im Wintersemester 2018/19 ein Seminar im BA-Studiengang Onlinejournalismus an der Hochschule Darmstadt nach. Prof. Torsten Schäfer, Direktor Journalismus am dortigen Institut für Kommunikation und Medien und Leiter des Medienportals Grüner Journalismus, hatte bereits mit einer Gruppe Studierender bei der Erdfest-Premiere im Juni 2018 mitgewirkt und die Initiative mit wertvollen Kontextualisierungen angereichert. Im Rahmen des ERDFEST-Dialogprozesses entwickelten die Studierenden Ansätze kreativer Strategien für die Schaffung von Naturbewussstsein in ihrer eigenen Altersgruppe.
Hier die Ergebnisse.

Mit einer kleinen Aktion Teil eines größeren Netzwerks zu sein, das zur gleichen Zeit mit der gleichen Zielsetzung an so vielen Orten in Deutschland aktiv war. Foto: Torsten Schäfer
Unterstützend wirkten Hildegard Kurt und Andreas Weber vom ERDFEST-Kernteam zweimal persönlich in Darmstadt mit: diskursiv mit einem Forum zu »Nature Writing im Kontext der ERDFEST-Initiative« sowie mit zwei Lebendigkeitswerkstätten. Letztere bieten einen Rahmen, um über das Diskursive hinaus in einen Erfahrungsprozess mit anders-als-menschlichen Lebewesen zu treten, der das Wahrnehmen und von da aus das Denken aus den gewohnten Gleisen hebt, es so verlebendigt. Dies trägt Erkenntnissen der Psychologie Rechnung, wonach für Verhaltensänderungen kognitives Wissen nicht genügt, sondern emotionale Bezüge entscheidend sind.
Unter dem Titel »Wir tun uns unfassbar leicht damit, Schwieriges zu ignorieren«, veröffentlichte Grüner Journalismus Anfang März ein Interview zu ERDFEST mit Hildegard Kurt.
zurück zur Hauptseite ERDFEST-Dialogprozess